Odyssee im Weltraum****
Arthur C. Clarke schrieb die SciFi-Saga “Odyssee im Weltraum”, die teilweise von Stanley Kubrick kultverfilmt wurde. Die ganze Saga, ein richtig dickes Buch, lese ich zur Zeit, als eine Art Rollback in frühe Zeiten, als wir SciFi noch als “Zukunftsromane” verifizierten und Jules Verne noch als Urvater des Genres galt. Heute bedeutet der Begriff eine Verbindung von wissenschaftlichen und ausgedachten – fingierten – Beziehungen. Da ist dieser Clarke ein gutes Beispiel, neben Asimov, Wells, Huxley und vielleicht der Autor von Perry Rhodan, denn er zeichnet eine Zukunftswelt auf dem Boden einer intergalaktischen Geistmasse, oder Geiststrahlung, die sich in einem schwarzen Monolithen materialisiert. Clarke schreibt diesem Roman in direkter Zusammenarbeit mit Stanley Kubrick und dessen gleichnamigen Film, doch geht er über diesen hinaus, nämlich bis in das Jahr 3001. Da wird er dann doch etwas langatmig und anstrengend. Doch die ersten drei Teile, die sind faszinierend, denn sie habe auch was mit einer Art künstlicher Intelligenz zu tun, indem der Computer HAL9000, kurz HAL, eine Verhaltensstörung entwickelt, die mit einem Porgrammierungskonflikt zusammenhängen könnte. Das wird zwar offengelassen, doch immerhin “stirbt” Dave Bowman infolge einer durch HAL verursachten Komplikation, und das Raumschiff Discovery strandet in Jupiternähe. Überhaupt spielen der Planet und seine Monde, hier später besonders “Europa”, eine große Rolle in der Interaktion Mensch-Maschine-Weltraumgeist (nicht Weltgeist – oder doch?).
Bowman gerät auf eine Reise in ein sehr konfuses Land, das eine Imitation irdischer Realität ist und durch die im Hintergrund arbeitende “Intelligenz” kopiert wurde. Er entmaterialisiert sich und erscheint immer wieder in den diversen Odysseen der Zukunft.Der Roman fasziniert, denn er versucht, extragalaktisches “Leben” zuzulassen, zu beschreiben und zu verstehen.
Ein merkwürdiger Roman, auch im Hinblick auf seine Entstehung. Lesenswert, aber auch anstrengend. Wird heute nicht mehr so gewünscht.