Es waren die Theateraufführungen des Aias von Sophokles und der Mostellaria (das Hausgespenst) von Plautus, aktiv und mit schauspielerischem Elan der Mitwirkenden, die zu den wichtigen Ereignissen unseres Schülerdaseins gehören, aus der Primanerzeit, damals, 1954-1955.

Sie entstanden anläßlich des Jubiläumsfestes 1955 (455 Jahre Gymnasium Mindense). Heute sind Theateraufführungen üblich und gehören zum Repertoire einer Schule, z.B. Andorra von Max Frisch, eine Schüler-Einstudierung am Ratsgymnasium. Damals aber war das eigenartig und absolut einzigartig, und, soviel ich weiß, waren diese Aktivitäten erstmalig an unserer  Schule. Sie gingen wohl zurück auf unsere zwei altsprachlich herausragenden Lehrer, Dr. Gohlke und Dr. Assmann (Onkel Paul und Bömmel), fielen aber auf einen äußerst fruchtbaren Boden bei uns Schülern. Der Chronist allerdings war nicht mit von der Partie, er hatte wohl andere Interessen, auch war er als Neusprachler des Altgriechischen nicht so mächtig…
Aber für die anderen war es wohl eine großartige – weil er- und ge-lebte – Begegnung mit dem Altertum, oder wie es Bömmel im Prolog zum Hausgepenst ausdrückte:

” Eins ist not: nicht philologisch-bänglich
lese man die klassischen Autoren,
lieber halte man sich unbedenklich
an den Geist, aus dem sie einst geboren…”

So wurde es nicht nur zu einem Erlebnis mit Fortsetzungen, denn wegen der enormen Resonanz kam es auch zu “Gastspielen” außerhalb Mindens (Münster), sondern die Primaner wurden wegen der Leistung auch zu Vorbildern für nachfolgende Scholaren, was sich in den Prüfungen und auf den Abschlussfeiern rühmlich niederschlug.

Die Zeichnungen stammen übrigens von unserem Kunstlehrer Herrn Fox.


Aias: Odysseus sucht Spuren zur Bestätigung des Gerüchts, Aias habe das Herdenvieh hingemetzelt. Athena (für Odysseus unsichtbar) wendet sich an ihn und erklärt, dass sie Aias die Tat habe ausführen lassen.

 

 

 

 


Mostellaria oder Das Hausgespenst: In dem expositorischen Dialog der ersten Szene beschimpfen sich die Sklaven Grumio und Tranio. Man erfährt, dass Tranio von seinem Herrn Theopropides bei dessen Abreise den Auftrag erhielt, sich um dessen Sohn Philolaches zu kümmern.

 

 


 
Dokumente zu den Aufführungen. Diverse Repros der Abendprogramme, sehr professionell… (in Arbeit)