Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben
Eindringliche Schilderung des Warschauer Ghettos, aus dem er durch einen glücklichen (?) Zufall entkam und sich dann jahrelang bei einer polnischen Familie aufhielt, bis alles vorüber war. Die Schilderung seines Aufenthalts in Deutschland der Nachkriegszeit ist dann eher eine Erfolgsgeschichte, nicht frei von einem immer wieder sprachlich (aber nicht überzeugend) neutralisierten Eigenlob zu seinen unbestrittenen Kritiker-Erfolgen. Schade eigentlich.
Und doch war RR der letzte große literarische Universalist und Kenner der deutschen Literatur. Unvergessen sein “Literarisches Quartett” im ZDF. So was gibt es heute nicht mehr. Es gibt einfach keine Leute von Format!
Und noch was: es wurde wieder deutlich: die geistige Elite der Vorkriegszeit war jüdisch. Hitler hat sie zerstört. Unwiederbringlich und schauderhaft. Vielleicht fehlen uns jetzt deshalb die “Formate”?
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