Wie ich lernte die Bombe zu lieben…
Stanley Kubricks Dr. Seltsam nutzt einen Atombombenabwurf für seine rassistischen Zucht-Ziele, um die Bombe “zu lieben”. Und um nur einen Aspekt dieses Filmes zu benennen, kann man ihn als Paradigma des 70sten Jahrestages von Hiroshima benutzen.
Auch ich habe an diesem Jahrestag des Hiroshima- Massakers gelernt die Bombe sozusagen zu lieben, da sie nunmehr dazu dienen kann, das schrecklichste Menschheitsverbrechen der Amerikaner nochmals auf die Tagesordnung zu heben. Doch leider werden zwar die Opfer wie stets würdig und gebührend abgehandelt, doch die Täter erfahren keinerlei Abmahnung oder Anklage. Doch da wird nichts gehoben. Seit 70 Jahren nicht.
Dabei ist es von geradezu beklemmender Anmutung, wenn daran erinnert wird, dass Präsident Truman diesen Vielfachmord dadurch rechtfertigt, dass “Hunderttausende” von amerikanischen Soldaten gerettet wurden, da die Invasion Japans vermieden werden konnte. Abgesehen davon, dass diese Anmutung auch rassistisch deutbar ist (bessere Amis, schlechtere “Japse”, oder Gooks), ist es eine miese Aufrechnung der potentiell geretteten Soldaten gegen die real vernichteten Hunderttausende von Bombentoten: Hypothese steht gegen Realität.
Lasst uns doch endlich auch benennen, was es war, dieser Doppelmord von Hiroshima und Nagasaki der apokalyptischen Dimensionen: ein klares, nie gesühntes Kriegsverbrechen.
Sela.