Digitales Klassenzimmer
Nach den Wünschen der Politik wird es – auch mit der neuen Digital”ministerin” Bär – eine “Revolution” im Klassenzimmer geben, denn da wird nun endlich die “Medienkompetenz”, die unsere Kinder so nötig brauchen, als Bildung 2.0 fertiggestellt. Smartphones und Tablets in die Schulen, endlich. (Sind aber schon lange da…)
Und wenn man genauer hinsieht, wird die Frage, wozu eigentlich, beantwortet als schlichte Notwendigkeit, um sich im späteren Berufsleben (!) zurechtfinden zu können. Hier wird also wieder Bildung mit Ausbildung gleichgesetzt, und ich habe im Deutschlandfunk vom 8. März folgenden wunderbar klaren und eindeutigen Beitrag gefunden, der die politische Lachnummer zu dem macht, was sie wirklich ist: nonsense.
Er sagt z.B.:
“Es gibt weiterhin große Untersuchungen, die zeigen, dass wenn Sie WLan und Computer an Schulen einführen, dass die Schulleistungen der Schüler sinken, und zwar nach der neuesten Studie um 20 Prozent. Und wenn man sich das mal anschaut: Es gibt keine Studie, wirklich keine – und es wird immer behauptet; wenn man dann aber nachfragt, wo ist denn die Studie, dann ist die nicht da. Erst neulich hat die TU München eine große Studie vermeintlich publiziert. Da hat sich die FAZ und die NZZ drauf bezogen.
Ich habe dann, weil mich das sehr interessiert, nachgehakt: Die Studie gibt es nicht! Die ist noch gar nicht publiziert! Und wenn, dann würde ich sie mal sehr kritisch lesen wollen. Aber das kann man nicht, solange es sie nicht gibt. Aber die Zeitungen schreiben schon, die Digitalisierung ist gut für das Lernen der Kinder. Das ist ein Skandal erster Güte und ich kann nicht sehen, wie man sich hinstellen kann und sagen kann, wir brauchen mehr Tablets in den Grundschulen, wenn sogar der Chef von Apple sagt, Tablets sind nicht für meinen Neffen in der Schule. Steven Jobs hat gesagt, der Erfinder des iPads, die sind nichts für Kinder. Jetzt geben sie die schon in Kindergärten und in der Grundschule aus. Das ist wirklich ein Skandal, denn noch mal: Wir wissen, dass die dem Lernen schaden und nicht nützen.”
und:
“Wenn sie nur wischen als Kindergartenkind, endet ihre Karriere als Putzfachkraft.”
So kann man die Berufsvorbereitung auch sehen, und diese Sicht hat was…
Ist wunderbar formuliert und trifft genau meine Ansicht. Hier wird wieder Politik zum Handlanger der Wirtschaft – nannte man das früher nicht Stamokap?
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