Die Babyboomer werden 50
Wir sind die Kriegskinder, so nennt man uns wohl und manche kokettieren auch damit. Nun ich selber bin kein eigentliche Kriegskind, will sagen, bin nicht während des Krieges geboren und habe auch zum Glück die Schrecknisse dieser Nazikatastrophe nicht persönlich erlebt. Die nach uns geborene und öffentlich betrachtete nächste Generation war nun die der zwischen 1945 und 1950 Geborenen. Als die 20 waren, entstand die 68er-Revolte. Wohl auch durch sie, und wir Älteren waren manchmal schwindlig ob der neuen Geschwindigkeiten, mit der sich da so genannte gesellschaftliche Umwälzungen vollzogen, sympathisierten aber oft mit jenen und spielten manchmal auch Trittbrettfahrer. Mein damaliger “Schritt” hieß Eintritt in die Willy-Brandt-SPD…
Nun – derzeit wird eine neue Generation etikettiert: die der “Babyboomer”, das sind, um das Schlagwort der nun 50-Jährigen zu begründen, die 1964 Geborenen – aber natürlich auch die, die 1965 oder 1966 das Licht der Welt erblickt haben. Wer ist das? Nun, es sind unsere Kinder! Damals waren wir um die 25-30 Jahre jung und bekamen mindestens 3, meist mehr Kinder. Heute ist da ja anders, denn die Kinder unserer Babyboomer – unsere Enkel – bekommen aus vielen Gründen ihre Kinder erst sehr viel später. Nun gut, das ist ein Zeitzeichen, und vielleicht kein gutes.
Die Babyboomer werden also in diesem oder den nächsten Jahren nun 50. Was macht sie aber zu einer besonderen Generation? Dass es unsere Kinder sind – mal als erstes. Sie sind in einer Zeit groß geworden, in der die meisten von uns ihren beruflichen Werdegang abschlossen und den Kindern alles mit auf den Weg gaben, das wir selbst mitbekommen hatten, also traditionelle Wertvorstellungen, etwas destilliert durch die 68er-Revolte, geläutert, aber vorhanden. So haben sie dann auch ihre Familien gegründet und sind politisch eher unauffällig gewesen. Mutlangen? Doppelbeschluss? Da waren sie noch zu jung. Nein, revoltiernde Junge, das waren sie ncht. Jetzt sind sie in genau der beruflichen Position, in der wir in ihrem Alter waren. Oft “am Ziel”. Sie sind auch am Ziel, meistens, oft im Zenit ihres Schaffens. Glückwunsch, Kinder!
Ich glaube aber nicht, dass ein neue Babyboome-Jahrgang droht. Wir können nur auf unser Migranten hoffen.