Augustus von John Williams ****
Vor Weihnachten gerade beendet:
Augustus von John Williams
Ich las von diesem Autor bereits “Stoner” und “Butcher’s Crossing”, wobei das erstere Werk mich mehr überzeugt hat. Nun also “Augustus”, jener erste römische Kaiser, der zur Zeit der größten Ausdehnung des römischen Imperiums herrschte: 63 v. bis 19 n.Christus. Das Buch ist ein Briefroman und in drei Abschnitte gegliedert: (1) Beschreibung der Machtübernahme, (2) das Verhältnis zur Tochter Julia, (3) Brief an Nicolaos von Damaskus, Freund und Philosoph.
Um es kurz zu machen: mich hat das Buch historisch sehr angerührt, als Roman jedoch nicht immer überzeugt. Die Erzählweise aus Briefen ständig wechselnder Schreiber ist sehr anstrengend, aber letztlich doch auch wieder notwendig, um die diversen Facetten des Gaius Octavius sive Augustus zu spiegeln. Sicher ist, man schließt das Buch im Bewusstsein, über diesen Augustus doch wieder einiges gelernt zu haben, z.B.dass er der Zeitgenosse so vieler Gestalten aus dem eigenen Lateinuntericht war: Vergil, Ovid, Horaz, Cicero, Maecenas, Livius u.v.m. Sie alle treten auf, geben das Rom dieser Zeit authentisch wieder und machen es “gegenwärtig”. Octavius selber tritt als Briefschreiber erst im letzten Buch auf, kurz vor seinem Tode, der dann von Philippus, seinem Arzt auf der Yacht nach Capri, sehr genau referiert wird.
Aus allen diesen Gründen ist dieser Roman, der bereits 1971 erschien, recht wenig rezensiert wurde, und in diesem Jahr 2016 erneut aufgelegt wurde, sehr empfehlenswert. ich vergebe vier Sterne von fünf