Rainald Götz erhält den Büchnerpreis
Na, da rauscht der deutsche Feuilletonwald, sehr gemeinsam und sehr untertänig, ja auch gleichlautend: Großes geschehe hier, ein Großer sei, ein Würdiger wie selten zuvor (nein, nicht “nie”) hier eines Preises bedacht worden, auf den jene nun, seit Menschen denken, gewartet haben wollen. Rainald Götz. So heißt der. Und mal ehrlich: von ihm haben wir Literaturverbraucher der unteren (mittleren?) Kategorie noch gar nie nichts gehört. Er soll Bücher “hingeschrieben” haben, auf die man warten musste, sagen wir, seit Grass?
Da gibt es einen Lesung-Mitschnitt. “Wir sitzen endlich im Taxi und fahren uptown, uptown, uptown, raus aus Mitte. Wir machen mit unseren Armen die Uptown- Bewegung, eine schwuchtelig angedeutete Dance-Routine…”
Ist es das? Nein, schreie ich auf, das kann es nicht sein; Büchner, würde er noch leben, würde diesen Literaturbetrieb (s. Bild) als das bezeichnen, das er ist: Mist, Mist, eben Mist. Er, der “Leonce und Lena” oder “Danton’s Tod” in die echte Literatur entließ, würde diesen Rainald Götz nicht preisen. Da bin ich sicher.