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Martin Walser — 3 Kommentare

  1. Ich hatte das Vergnügen, vor etwa dreißig Jahren Martin Walser bei einer Lesung in Berlin zu hören. Er las aus seinen Tagebüchern. Besonders beeindruckt haben mich “Das fliehende Pferd” (auch die Verfilmung) sowie “Ein liebender Mann”. Sein hohes Alter geht in die Unsterblichkeit über.

  2. Auch in unserer Zeitung stand 1 Seite Bericht über Martin Walser. u.a. Oft schieden sich die Geister an diesem Mann. Die einen Verehrten ihn. Von anderen wurde er gescholten. Nicht zuletzt, weil der “Großschriftsteller vom Bodensee”, wie er gerne genannt wurde, seinen eigenen Kopf hatte und immer klar Stellung bezog. Schon bei seiner Abiturfeier nahm der 1927 als Sohn eines Kohlenhändlers in Wasserburg geborene Walser seine Lehrer in einem 120-strophigen Langgedicht aufs Korn, so dass der Rektor danach das Kollegium noch einmal einberufen musste, weil er diesem Schüler den Abschluss gleich wieder aberkennen wollte, da er ja augenscheinlich noch nicht “reif” sei.

  3. Liebe Anne, das ist eine schöne Ergänzung zu dem Beitrag. Danke dafür. Leider wird nicht berichtet, ob Walser tatsächlich das Abi aberkannt wurde… An seiner literarischen Leistung hätte es wohl nichts geändert.
    Die wunderbare Darstellung im “Liebenden Mann”, der späten Liebe Goethes zu jener Ulrike von Levetzow, die im berichteten Nachsatz sogar auf Gegenseitigkeit beruhte, erschien mir als Hommage – an S. Excellenz (sic!) sowohl wie an das badeweltliche Umfeld in Karlsbad. Und an Ulrike, die S. Excellenz akzeptiert und ihn nachahmt, wo immer das geht. Auch das ist Liebe. Daran ändert auch nichts ein Herr de Ror nichts, französischer (!) Schmuckhändler und vielleicht ein wenig Betrüger?

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