Die Sache mit den Bestsellern
Das ist auch Weihnachten: man liest die so genannten last-minute-Empfehlungen auf der Basis der Bestsellerlisten (Longlist, Shortlist – was ist das eigentlich?) und ist erstaunt, wieviel solcher Empfehlungen es giebt; in der Welt heute waren es 23. Als Stil- und Werbemittel übrigens wurde die erste Zeile des jeweiligen Machwerks verwendet. Wenn ich ein Buch in der Buchhandlung auswähle, schale ich aucerst die erste seite auf, die mich sofort gefangen nehmen muss; das wäre dann für mich ein Kaufempfehlung . So soweit – so gut. Beispiel. „Ich wurde per Kaiserschnitt geboren und konnte nicht gestillt werden…“, oder „Der Wagen fährt auf den letzten Tropfen…“, oder „Schwarze Nacht umgab sie…“
Diese Sätze würden mich nicht zum Kauf verleiten. Wie wäre es mit “ ‚Was ist das. – Was – ist – das…‘ Je, den Düwel ook, c’est la question, ma très chère démoiselle!“ (??)
„Alle diese Bücher – lesen? Stöhnte er, und setzte hinzu: „Dann bräuchte man zwei Leben, ein Leseleben und ein Frühstücksleben, von den andern mal ganz abgesehen!“
Im Ernst – Lesen bildet, doch heute ist man mehr der Meinung, dass Lesen Zwang ist, Kaufzwang. Ja, das ist es wohl, und da wären wir wieder im Mainstream.