Der Vater Heinrich G.
Nun habe ich den Film George, den Film über den Vater Heinrich, gesehen. Mal abgesehen von Götz, den seinen Vater mehr als Bewunderer (wen stört’s?) spielt, und einigen sehr guten Schauspielern, wie etwa Wuttke als Goebbels (richtig fies und authentisch), zeigt der Film den “Mitläufer” par excellence, der sich anpasst und unterordnet, um, ja um was zu erreichen? Sein eigens Bild vom Leben? Sein Fortkommen, seine Karriere? Sein Glück über die Zeit zu retten? Vielleicht alles ein bisschen.
So reißt der Film über George, den allerdings exorbitanten (“Volks-“)Schauspieler, der privat immer ein wenig weicher wirkt als sein Sohn Götz, der immer ein bisschen gestresst daherkommt, die Lebensschicksale an, denen auch wir Nachkommen in der Nachlese unserer Eltern etc. immer wieder begegnen: “Warum wir, warum die Deutschen…?” möchte man mit Götz Aly fragen, und doch keine richtigen Antworten bekommen, die über Selbstgerechtigkeit oder Selbstgefälligkeit hinausreichen. Wir können uns in unsere Eltern eben nicht hineinversetzen, und die alles übersteigende Frage ist: Wie anders hätten wir uns denn in gleicher Situation verhalten?
Ich bin davon überzeugt, dass George sich schlicht seiner menschlichen Schwäche, sich anzupassen, nicht bewusst war – es hat ihm ja auch keiner gesagt: heute in Zeiten der politischen Correctness und des demokratischen Bewusstseins in unserer Öffentlichkeit hätte man ihn vielleicht mal was eingeflüstert… Ja, und dann? Widerstand? Mit allen Konsequenzen?
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