DER HAKEN

Die Sache mit dem Haken
Eines Vormittags hieß es plötzlich, alle Klassen hätten sich stante pede in der Aula zu versammeln: Der Herr Oberschulrat, eigens aus Münster angereist, habe den Schülern etwas Wichtiges mitzuteilen.
Als wir die Aula betraten, hatten sich die meisten dort schon eingefunden. Es herrschte Totenstille. Einige Lehrer standen mit betretener Miene im Gang herum. Dann hieß es auch schon: „Bitte aufstehen, der Herr Oberschulrat!“ Kaum hatte dieser das Rednerpult erreicht, begann er auch schon mit spürbarer Erregung in der Stimme: „Ich bin wegen einer sehr ernsten Angelegenheit hierher gerufen worden.“ (mehr… [60 KB] )

MEIN EINTRITT INS GYMNASIUM

An einem sonnigen , aber eiskalten Wintervormittag – ich war damals zehn Jahre alt – fuhr mein Vater mit mir nach Minden, um mich dem Direktor des Staatlichen Altsprachlichen Gymnasiums, Herrn Oberstudienrat Hermann Müller, genannt „Pikkolo“, vorzustellen. Mein Vater und Herr Müller kannten aus der Militärzeit. Dort war letzterer der Vorgesetzte meines Vaters gewesen, der wegen seiner Unabkömmlichkeit als Volksschullehrer nur Schreibtisch- und Kurierdienste zu leisten hatte. Wenn er von Herrn Müller sprach, nannte er ihn immer „mein Bataillonskommandeur“. (mehr… [71 KB] )

EIN DIES LATINUS

Latein gehört zu meinen Lieblingsfächern, obwohl ich Schüler des neusprachlichen Zweiges war, solange dieser existierte. Dort wurde das Hauptgewicht nicht auf Griechisch und Latein, sondern auf Englisch und Französisch gelegt. Der in der Untertertia beginnende Griechischunterricht endete für uns schon nach drei Monaten. Wie stolz war ich jedoch, als ich später in einer Stunde bei Direktor Lambrecht Wilhelm Meier eine griechische Vokabel vorsagen konnte! (mehr… [98 KB] )