Unsere gemeinsame Schulzeit liegt nun schon weit über 50 Jahre zurück. Dennoch ist so manches aus jener Zeit noch präsent oder taucht gelegentlich aus den tiefsten Tiefen des Gedächtnisses wieder auf. Unsortiert und belanglos aus heutiger Sicht. Vielleicht aber doch interessant, zumindest amüsant, auch wenn es nur ganz persönliche… (mehr…) [66 KB]

Für meine Eltern gab es nur eine weiterführende Schule, die für ihren Udo in Frage kam: das Staatliche Altsprachliche Gymnasium in Minden. Die Aufnahmeprüfung war irgendwann ganz früh im Jahr 1947, noch vor meinem neunten Geburtstag Ende März. Ich war damals noch nicht ganz neun Jahre alt. Das hatte zur Folge, dass ich immer der Jüngste in der Klasse war, der Kleinste und wahrscheinlich auch der Schwächste. (Das wirkte sich besonders beim Sport aus, z.B. wenn Mannschaften gewählt wurden.) (mehr… [317 KB] )

Anlaß dieses amüsanten Beitrages war die neue Bilderserie über die Mindener Straßenbahn, die Rudolf Zabel eingestellt hat:
>>Wir Fahrschüler aus Bergkirchen mussten die Straßenbahn ja mehrere Jahre lang benutzen, denn unser Bus fuhr nur bis Dützen. Von dort sind wir dann bis zum Simeonsplatz gefahren. Die Sitzplätze waren Holzbänke. Es gab ein Schild, darauf stand: “Wenn es um den Sitzplatz geht, die Jugend sitzt, das Alter steht”. Oder war es umgekehrt? (mehr… [4 KB] )

Eigentlich fällt mir nur eine Tour ein, die jedoch nur in sehr sehr blasser Erinnerung ist. Wir sind einmal auf einer mehrtägigen Wanderfahrt mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Die Weser aufwärts, ganz bis nach Hannoversch-Münden. Welcher Lehrer mit uns war? Bömmel und Tünnes (?). Dass Bömmel mit war, weiß ich genau. Denn wir haben auf jeden Fall einmal unterwegs gezeltet. Das war in einem Steinbruchgelände in oder bei Polle. Ich hatte ein eigenes kleines Zweimannzelt mit und eine Luftmatratze, die mit Lungenkraft aufgepumpt werden musste. Bömmel hat bei mir im Zelt mit geschlafen. Gefrühstückt haben wir früh am nächsten Morgen in Form eines Picknicks. Die Radtour war sehr anstrengend. Wir sind meist zu zweit nebeneinander gefahren. Damals gab es noch nicht so viele Autos. Wir müssen also als Gruppe recht schwierig zu überholen gewesen sein. Auf jeden Fall erinnere ich mich an die Besichtigung vom Kloster Korvey nicht weit von Höxter. Die Anlage und die barocke Ausgestaltung besonders der Kapelle haben mich damals stark beeindruckt.

Als wir nach Hannoversch-Münden kamen, war ich (zumindest) ziemlich alle. Doch ein paar Klassenkameraden, die größer, älter und ausdauernder waren, hielt es nicht. Sie wollten unbedingt noch auf eigene Faust nach Kassel. Das haben sie auch mit Erlaubnis gemacht. Was sie von dieser zusätzlichen Fahrt erzählt haben, weiß ich leider nicht mehr. Wir haben wohl in der Jugendherberge von Hannoversch-Münden übernachtet. Auf dem Besichtigungsprogramm standen natürlich das wunderschöne Rathaus und eine Führung, auf der wir von dem berühmten Doktor Eisenbart und seinen Praktiken erfuhren. Besonders in Erinnerung ist mir der Weserstein geblieben. Der steht an der Stelle, wo die Weser durch den Zusammenfluss von Werra und Fulda beginnt. Auf dem Stein steht: Wo Werra sich und Fulda küssen, sie ihre Namen büßen müssen, da entsteht durch diesen Kuss, deutsch bis zum Meer der Weserfluss.

In der Jugendherberge haben wir in , ich glaube, Achterzimmern geschlafen. D.h. mir dem Schlafen war erst lange Zeit nichts. Wir haben uns noch lange unterhalten, wohl ziemlich lautstark. Budenzauber .Die Lehrer hielten auf dem Flur vor dem Zimmer Wache. Drinnen haben wir ein Gedicht über die Reise und unsere Meinung dazu verfasst. Irgendwie ist mir die Zeile: unsere Lehrer standen dort und keiner konnte zum Abort, in Erinnerung geblieben. Ob ich sie richtig zitiert habe, ist mir nicht ganz klar. Vielleicht hat einer von den Schulkameraden noch die Originalfassung des gesamten Oeuvre. Woran ich mich noch erinnere, das ist der Genuss von Kornett Beff. Ich glaube, Peter Sticht hatte eine Büchse davon mitgebracht und geöffnet. Es roch verführerisch. Der eine oder andere hat auch davon probieren dürfen. Ich hatte von dieser Delikatesse bis da keine Ahnung. Und die Aussprache Kornett Beff ist haften geblieben.

Von der Rückfahrt ist wenig in meiner Erinnerung geblieben. Was aber etwas Außergewöhnliches war, ist die Tatsache, dass Heini Kracht (ich meine, es war Heini) und ich die Idee hatten, um Erlaubnis zu bitten, ob wir nicht beide zusammen quer durchs Weserbergland fahren dürften, um auf dem Weg nach Hause etwas abzukürzen. Wir durften, und es war eine schöne Fahrt. Wo genau wir langgefahren sind, weiß ich auch nicht mehr genau. Allerdings heutzutage würde kein Lehrer mehr wagen, uns einfach so davonziehen zu lassen.