Diese Website ist ein Spiegel. Wir sind ja nicht mehr die von 1956, bei weitem nicht. Aber durch eine Sammlung von Dokumenten aller Art kann man wie in einem  Zauber-Spiegel Zeiten wieder aufleben lassen, in denen wir uns seinerzeit, vor nunmehr über sechzig Jahren, bewegten. Tempora mutantur et nos mutamur in illis (frei nach Ovid) kann unser Motto sein, aber haben wir uns wirklich so entscheidend geändert? ich glaube es nicht, denn das jährliche Wiedersehen signalisiert immer auch, dass der inhärente Charakter des Einzelnen in der Spiegelung des Gegenübers nicht grundsätzlich ein anderer ist.

Wir sind die Alten und vielleicht die Guten, die noch übergeblieben sind.Denn wenigstens das stimmt: die heutigen Zeiten sind anders als damals, man hatte nichts zu tun mit Whatsapp, Facebook oder Twitter, was einen heute allerorten überfällt. Das Stichwort ist die Digitalisierung des Lebens, auch des unsrigen. Und da kommt unsre Website ins Spiel. Sie soll uns helfen, unserer Gegenwart den Stempel unserer Vergangenheit aufzudrücken, denn eines ist klar: bewusst Leben kann man nur auf dem Fundament des Vergangenen, unserer Geschichte. Und die hat es in sich. Wir haben als letzte Zeitzeugen, die wir sind, noch die Endphase des so genannten Dritten Reiches, der Verbrecherperiode der Deutschen, erlebt. Wir haben – mehr oder weniger – mit unseren Eltern über die Heimtücke jener Zeit diskutiert, die fast jeden dieser Generation betraf, ob er wollte oder nicht. Das Rätsel der so umfassenden Mitschuld unserer Eltern und Großeltern wird wohl auf immer ungelöst bleiben.

Auch diesem Erinnern soll diese Website gewidmet sein, denn es deutet sich an, dass die aktuelle Generation unsere Enkel und ja wohl auch schon Urenkel sich anschickt, diese Zeit mehr und mehr zu vergessen, aus Trägheit, aber auch aus Unwissenheit, was in heute bei der Generation der Whatsapper immer mehr um sich greift. Das wirft die Frage auf, ob und wie weit Bildung heute überhaupt noch was anderes bedeutet als Ausbildung und Vorbereitungsbildung auf einen wie auch immer gearteten Beruf? Alle solche Berufe sollen ja akademisiert werden, was bedeutet, dass das, was wir mal aus der Schule, unserem staatlich-altsprachlichen Gymnasium, mitgenommen haben und das uns so stolz machte, die so genannte Hochschulreife errungen und erarbeitet zu haben, nivelliert und abqualifiziert wird. Dies ist zu beklagen.

Melanchthon, der große Humanist, Lutherfreund und protestantische Begleiter der reformatorischen Schulentwicklung, und dem unsere Schule wenigstens im Geist der Gründerzeit gefolgt ist,,hat gesagt:

„Zwei Werte sind göttlicher als alles, das dem menschlichen Wesen zugehört: Die Wahrheit und die Gerechtigkeit. Beide zu erforschen und zu entfalten ist der Schule anvertraut.“ 

Alle, die wir noch leben, sollten diesen Auftrag ernst nehmen, unseren Enkelkindern immer das Gefühl zu gegeben, dass Schmach nicht tilgbar ist, sondern Immer aufs Neue bewusst gemacht werden muss, gerade in einer Zeit, in der dumpfe Gehirne sich der Schande unserer Geschichte bedienen, um alte neue Naziparolen in die Welt zu posaunen. Und nicht nur das: es geht wieder vom Wort zur Tat; Gewalt und Mord sind heute auch wieder als politische Dimension möglich

Seid wachsam, dient der Wahrheit, Geschichte kann sich auch wiederholen.

Besucht unsere Website und nutzt sie. Oft.

Euer Webmaster, im Juni 2019